Mittwoch, 23. März 2011

Rumänien, auf dem Land



Für mich ist mein Land etwas Anderes als das, was die Politiker möchten. Ich verstehe die aktuelle Politik nicht, vielleicht wegen meiner Art und Weise zur Vereinfachung der Dinge kann icht nicht verstehen, was so kompliziert sein konnte, etwas zu verändern. Deshalb, habe ich an einem bestimmten Zeitpunkt festgestellt, dass ich überhaupt nicht mehr daran interessiert bin. Meine Enttäuschung besteht darin, dass alle Rumänen vergessen haben, woher sie kommen. Auch die, die im Land geblieben sind, auch die, die im Ausland arbeiten. Für mich ist aber Rumänien einfach und schön.
 
Natürlich bin ich diesbezüglich subjektiv, aber bei einer genaueren Untersuchung kann man feststellen, dass eine Person, die in einem Land geboren wurde und dort ein Teil seiner Jugend gelebt hat, dieses Land als eigenes betrachtet. Manchmal möchte diese Person weggehen, aber es bleibt noch immer das Land, das der Seele gehört.
 
Ich glaube, dass die Ewigkeit auf dem Land geboren wurde. Aber nicht in einem jedwelchen Dorf, sondern in dem rumänischen Dorf. Dort bin auch ich groß gewachsen, in seiner Ewigkeit. Und, obwohl Rumänien voll Moderne ist, die vom Westen herkommt und auf westlicher Weise angepasst wird, unabhängig von den Bemühungen einiger uns zu ändern oder zu verprellen, gibt es keine Gefahr bezüglich des Verlustes dessen, was uns gehört.

Ich erinnere mich an meinem ersten „Streifzug“ in die deutsche Welt der Universitäten, als ich gefragt wurde, was könnte mir so sehr in Rumänien gefallen. Meine Antwort war: der Spiel der Spatzen in dem Staub der Erdstraßen. Natürlich haben meine Kollegen mich nicht verstehen können, sie hatten seit Langem Asphaltstraßen überall. Ich kann mich damit noch anpreisen, dass unsere Straße noch nicht von Asphalt überdeckt wurde. Im Wind ist es Staub, im Regen ist es Schlamm. Und es bleibt doch meine Straße. Und die Spatzen haben immer noch Spaß auf dieser Straße.
 
Auch auf dem Land habe ich die gastfreundlichsten Leute gefunden. Ich möchte niemanden  beeinträchtigen, aber im Stadt sind die Leute egoistisch. Dort, auf dem Land, sind sie daran gewohnt, alles, von Erde bis zu Jahreszeiten, mit Anderen zu teilen. Sie haben sich daran gewohnt, gut und geduldig zu sein. Zu glauben, unabhängig von ihrer Glaube. So glaube ich auch, dass das rumänische Dorf näher an Gott und Glücklichkeit ist.

Ich denke überhaupt nicht an Armut. Auf dem Land ist die Armut leichter zu ertragen. Sie wird von dem Wald erwärmt und von der Erde ernährt.
 
Auch als einfach und schön betrachte ich den Verkauf von Rotzwiebeln seitens der Dorfbewohner aus Mândra, Fogarasch, vor ihren Haustoren, auf der großen Straße, welche diesmal asphaltiert ist. Nicht nur weil ich Rotzwiebel mag, aber ich habe mich immer im Verhältnis zu diesen Leuten betrachtet.  Weil sie Geld für ihre Arbeit während des Sommers verdienten. Von ihnen habe ich gelernt, dass die Zufriedenheit der eigenen Arbeit und ihrer Ergebnissen mit Nichts vergleichbar ist. Und falls du, als Person, keine Anstregung für dich selbst zeigst, dann bleibt einfach Nichts, als die persönlich Zusage, dass du einfach Nichts bist. Auch in der Geschichte haben uns die Bauern das gelehrt, unabhängig ob sie frei oder Untertanen waren, dass die Arbeit unter jedwelcher Form eine besondere Eigenschaft darstellt, sie veradelt und zeigt den Weg in die Freiheit. 

Ich mag Leute nicht, die seit immer Geld und Luxus hatten. Sie haben keine Ahnung was eigentlich zu leben bedeutet, vom vollen Herzen zu arbeiten, weil eine andere Alternative einfach nicht existiert; sie haben keine Ahnung was bedeteut, etwas mit eigenen Kräften zu erhalten.   

Deshalb entdecke ich mich immer wieder in dem rumänischen Dorf. Die Kraft dieses kollektiven Beispiels macht die Vereinfachung in sich selbst von Allem und Allen viel leichter und natürlicher. Man versteht den eigentlichen Sinn des Lebens, man lernt was man sich wünschen soll, man kommt näher an wunderbaren und einheitlichtlichen Naturlandschaften und langsam, langsam auch an Gott.  

Montag, 7. März 2011

Im Schloßgarten von Heidelberg

Ich sitze hier.
Allein.
Und bin doch hier
gar nicht allein.
Denn hinter mir ist die Vergangenheit so schön versteinert,
denn vor mir versteinert sich schon die Gegenwart.
Und mir wäre es, als ob die Zukunft vorbei fliege... .
Doch meine Augen starren in den blauen Himmel,
doch meine Füße streicheln das grüne Gras,
aber der Wind weht nur in eine Richtung.
Und ich sitze hier.
Allein.
Im Schloßgarten von Heidelberg.

(im Sommer 2004 geschrieben)