Kurz vor Weihnachten entdeckten Hans
und Liese im Schaufenster des Spielzeugladens von Fräulein Holzapfel am
Karolienenplatz eine bildhübsche Puppe mit echten Haaren und Schlafaugen und
ein wunderschönes Segelschiff. Sie waren so begeistert davon, daß sie sofort
nach Hause rannten und einen neuen Wunschzettel für den Weihnachtsmann
schrieben, mit dem Text: "Die Puppenküche und die Eisenbahn, die wir uns
gewünscht haben, wollen wir nicht mehr haben. Wir wollen die Puppe und das Segelschiff
aus dem Schaufenster von Fräulein Holzapfel!" Sie legten den Wunschzettel
wie den ersten aufs Fenstersims und beschwerten ihn mit einem Stein, damit der
Wind ihn nicht wegblasen konnte.
Am nächsten Tag fiel ihnen dann
etwas Schreckliches ein. Möglicherweise verkaufte Fräulein Holzapfel die Puppe
und das Segelschiff schon heute oder morgen an andere Leute, und wenn der
Weihnachtsmann zu ihr zum Einkaufen kam, waren nur noch andere Spielsachen zu
haben?! - Zehn Minuten später standen sie heftig schnaufend vor Fräulein
Holzapfel im Spielzeugladen. "Wir möchten Sie fragen, ob Sie nicht die
Puppe und das Segelschiff für den Weihnachtsmann zurücklegen wollen!"
sagte Liese. "Wir haben die Sachen nämlich auf unseren Wunschzettel
geschrieben!"
"Ach!" seufzte Fräulein Holzapfel. "Ich fürchte , der Weihnachtsmann kommt in diesem Jahr überhaupt nicht zu mir zum Einkaufen! Es kauft ja so gut wie niemand etwas bei mir. Alle Leute gehen in die großen Kaufhäuser in der Stadt!"
Für Hans und Liese war das eine böse Überraschung. Mit langen Gesichtern verließen sie den Laden. "Man müßte halt dafür sorgen, daß der Weihnachtsmann hierher kommt!" meinte Hans schließlich. Liese nickte. "Ja, aber wie?" Ihr fiel nichts ein. Auch Hans fiel nichts ein. So gingen sie niedergeschlagen nach Hause.
"Ach!" seufzte Fräulein Holzapfel. "Ich fürchte , der Weihnachtsmann kommt in diesem Jahr überhaupt nicht zu mir zum Einkaufen! Es kauft ja so gut wie niemand etwas bei mir. Alle Leute gehen in die großen Kaufhäuser in der Stadt!"
Für Hans und Liese war das eine böse Überraschung. Mit langen Gesichtern verließen sie den Laden. "Man müßte halt dafür sorgen, daß der Weihnachtsmann hierher kommt!" meinte Hans schließlich. Liese nickte. "Ja, aber wie?" Ihr fiel nichts ein. Auch Hans fiel nichts ein. So gingen sie niedergeschlagen nach Hause.
In der folgenden Nacht träumte dann Liese von
einem riesengroßen Schneemann; der spazierte durch die Stadt, und alle Leute
drehten sich nach ihm um. Da wußte Liese am nächsten Morgen, wie man dafür
sorgen konnte, daß der Weihnachtsmann zu Fräulein Holzapfel kam. Schon
vormittags machte sie sich mit Hans daran, vor dem Spielzeugladen einen
Schneemann zu bauen. Als der aber fertig dastand, war Liese nicht zufrieden mit
ihm. Sie sagte: "Er ist viel zu klein, als daß den Weihnachtsmann Lust
kriegen könnte, ihn anzugucken! Er muß noch viel größer werden!"
Liese lieh sich deshalb von Fräulein Holzapfel einen Stuhl, damit sie an dem Schneemann höher hinaufreichte. Eine Viertelstunde später kamen dann zufällig drei Anstreicherlehrlinge mit einer Leiter vorbei. Als die hörten, um was es ging, halfen sie tüchtig mit. Da war der Schneemann schon bald vier Meter hoch. Doch in Lieses Augen war er immer noch zu klein. "Er muß noch größer werden!" sagte sie.
Mittlerweile hatten sich auch eine Schar Buben und einige Männer eingefunden und halfen mit, den großen Schneemann zu bauen. Einer von den Männern war mit dem Hauptmann der städtischen Feuerwehr befreundet; mit dem telefonierte er jetzt vom nächsten Telefonhäuschen aus. Da kam wenig später mit lautem "Tatü! Tatü!" ein großes rotes Feuerwehrauto angesaust. Die Feuerwehrmänner fuhren die lange, lange Leiter aus und halfen nun ebenfalls beim Bau des Schneemannes mit.
Liese lieh sich deshalb von Fräulein Holzapfel einen Stuhl, damit sie an dem Schneemann höher hinaufreichte. Eine Viertelstunde später kamen dann zufällig drei Anstreicherlehrlinge mit einer Leiter vorbei. Als die hörten, um was es ging, halfen sie tüchtig mit. Da war der Schneemann schon bald vier Meter hoch. Doch in Lieses Augen war er immer noch zu klein. "Er muß noch größer werden!" sagte sie.
Mittlerweile hatten sich auch eine Schar Buben und einige Männer eingefunden und halfen mit, den großen Schneemann zu bauen. Einer von den Männern war mit dem Hauptmann der städtischen Feuerwehr befreundet; mit dem telefonierte er jetzt vom nächsten Telefonhäuschen aus. Da kam wenig später mit lautem "Tatü! Tatü!" ein großes rotes Feuerwehrauto angesaust. Die Feuerwehrmänner fuhren die lange, lange Leiter aus und halfen nun ebenfalls beim Bau des Schneemannes mit.
Da stand zwei Stunden später vor dem Schaufenster
von Fräulein Holzapfel ein wunderschöner Schneemann; der war fast zehn Meter
hoch. Er trug als Hut eine umgestülpte Waschbütte auf dem Kopf, als Augen hatte
er zwei Briketts und als Nase hatte er eine große Zuckerrübe im Gesicht. Einen
so riesengroßen, herrlichen Schneemann hatte man bis dahin noch nie in der
Stadt gesehen. Im Nu war der Karolinenplatz schwarz vor lauter Menschen, die
ihn sich anguckten.
Und jeden Tag kamen andere Leute und sahen sich den Schneemann an. Und weil sie nun schon einmal da waren, gingen viele in den Spielzeugladen von Fräulein Holzapfel hinein und kauften Weihnachtsgeschenke. Offensichtlich ließ sich auch der Weihnachtsmann von dem riesengroßen Schneemann anlocken und kaufte bei Fräulein Holzapfel ein. Am Heiligen Abend war der Spielzeugladen jedenfalls restlos ausverkauft! Alle Regale waren leer!
Und jeden Tag kamen andere Leute und sahen sich den Schneemann an. Und weil sie nun schon einmal da waren, gingen viele in den Spielzeugladen von Fräulein Holzapfel hinein und kauften Weihnachtsgeschenke. Offensichtlich ließ sich auch der Weihnachtsmann von dem riesengroßen Schneemann anlocken und kaufte bei Fräulein Holzapfel ein. Am Heiligen Abend war der Spielzeugladen jedenfalls restlos ausverkauft! Alle Regale waren leer!
Hans
und Liese aber fanden an diesem Heiligen Abend unterm Weihnachtsbaum nicht nur
die gewünschte Puppe und das Segelschiff, sondern auch die Puppenküche und die
Eisenbahn, die sie auf den ersten Wunschzettel geschrieben hatten. Da waren sie
ganz fassungslos; sie dachten sich: "So brav, daß wir das verdient hätten,
sind wir ja nun wirklich nicht gewesen!"
Daß ihnen nicht der Weihnachtsmann, sondern
Fräulein Holzapfel die Puppe und das Segelschiff geschenkt hatte, aus
Dankbarkeit für ihre Hilfe, haben Hans und Liese nie erfahren. Bis heute nicht.
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